US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, Kremlchef Wladimir Putin in Budapest treffen zu wollen. Es soll - wie bereits bei ihrem Treffen in Alaska - um den Krieg in der Ukraine gehen. Ein Datum steht jedoch noch nicht fest, wie Trump auf Truth Social bekannt gab.
William Taylor, früherer US-Botschafter in Kiew, gilt als einer der erfahrensten Kenner der Beziehungen zwischen Washington, Moskau und Kiew. Er hat bereits eine Vermutung, warum Putin sich mit Trump treffen will.
Ex-US-Botschafter: „Trump hat eindeutig Trümpfe in der Hand“
Taylor, der unter drei verschiedenen US-Regierungen in Kiew tätig war, analysiert gegenüber der „Kyiv Post“: „Die wichtigste Botschaft ist: Wenn Putin sieht, dass Präsident Trump sich darauf vorbereitet, in Sachen Waffen oder Sanktionen ernsthafte Maßnahmen zu ergreifen, bittet er um ein Treffen.“
Zuletzt kündigte Trump an, der Ukraine Tomahawk-Raketen zur Verfügung zu stellen. Aus Sicht von Taylor ist eines klar: „Trump hat eindeutig die Trümpfe in der Hand und Putin weiß das. Deshalb hat Putin um den Anruf gebeten“, sagte er laut der „Kyiv Post“.
Taylor sieht Parallele zu Alaska-Treffen
„Putin ist ganz offensichtlich besorgt über die Lieferung von Tomahawk-Raketen an die Ukraine, und das zu Recht“, betonte Ex-Botschafter Taylor. Er erinnerte an die Situation im August, als Trump Indien wegen des Kaufs von russischem Öl mit Sanktionen drohte. Diese Drohungen hätten Putin „erschreckt“ und letztlich zu dem Treffen in Alaska geführt.
Kiesewetter alarmiert wegen Budapest-Treffen
CDU-Außenpolitiker Roderich Kieswetter (CDU) wiederum sieht das angekündigte Treffen in Budapest als ein „fatales Zeichen für die europäische Sicherheit“. Der Sicherheitsexperte weiter: „Das gibt Russland erneut die Möglichkeit, Europa zu spalten und die Unterstützung für die Ukraine zu untergraben.“
Will Putin nur ablenken?
Der ehemalige schwedische Ministerpräsident und Außenminister Carl Bildt erkennt in Putins Verhalten ein Muster: „Jedes Mal, wenn es Anzeichen dafür gibt, dass Trump möglicherweise den Druck auf Putin erhöht, reagiert Putin mit Ablenkungsmanövern. Wird es diesmal anders sein? Oder steuern wir auf ein weiteres Alaska zu?“