Ein TV-Bericht über Greenwashing-Vorwürfe gegen Nutella sorgt für hitzige Diskussionen: Der Artikel "ZDF deckt auf, wie Nutella produziert wird - Reporter trauen ihren Augen kaum" nimmt den ZDF-Report zum Anlass, Konsumenten und Kritikern Raum zu geben – und entfacht damit ein lebendiges Stimmungsbild. Im Mittelpunkt der Debatte stehen besonders die Glaubwürdigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und die Qualität des Produkts Nutella selbst. Während zahlreiche Leser die Berichterstattung des ZDF als ineffektiv, einseitig oder gebührenverschwendend abtun, steht für andere der Gesundheitswert und die umstrittene Rezeptur der Nuss-Nougatcreme im Fokus. Deutlich wird auch die Sorge über Greenwashing und irreführende Nachhaltigkeitsversprechen im Lebensmittelmarkt – und die Gleichgültigkeit vieler Verbraucher, für die einzig Geschmack und Preis zählen.
„ZDF-Bericht vergeudet Gebühren“ – Kritik am ÖRR flammt auf
Mit einem Anteil von 22 Prozent üben Leser deutliche Kritik an der Berichterstattung des ZDF und den öffentlich-rechtlichen Medien: Sie empfinden die Reportage als einseitig, übertrieben oder wenig substanziell. Zugleich hinterfragen sie die Finanzierung, fordern Gebührensenkungen und beklagen hohe Gehälter beim ÖRR.
"Wenn das ZDF unsere Arbeitsplätze hier vernichtet, sollte keiner das weiter mit Zwangsgebühren finanzieren müssen. Es sind fürstliche Gehälter und Pensionen im Alter, von denen jeder Arbeiter hier nicht zu träumen wagt. Ich schlage einen sozialverträglichen Rückbau der ÖRR vor." Zum Originalkommentar
"Sinnlose Reise/Recherche, finanziert mit unseren Beiträgen." Zum Originalkommentar
"Ein ZDF-Reporter ist um die halbe Welt gereist, um eigentlich nichts festzustellen." Zum Originalkommentar
„Zu viel Zucker, zu viel Fett“ – Kritik an Nutella-Rezeptur
Einige Leser (17 Prozent) äußern sich kritisch über Nutella: Sie bemängeln vor allem den hohen Zucker- und Fettanteil, Rezepturänderungen und einen angeblichen Rückgang der Qualität. Auch der Geschmack und die Preisgestaltung stehen in der Kritik.
"Nutella enthält über 80% Fett und Zucker, es müsste also eigentlich verschreibungspflichtig sein." Zum Originalkommentar
"In der neuen Zutatenliste ist Nutella mit knapp 31% Fett und knapp 57% Zucker angegeben. Also knapp 90% für Fett + Zucker und etwas über 10% für Kakao + Nüsse, total irre." Zum Originalkommentar
"Bereits 2017 hat Ferrero die Rezeptur von Nutella geändert: der Anteil von Kakao wurde deutlich reduziert und durch Palmöl sowie einen höheren Magermilchpulveranteil ersetzt. Der Geschmack blieb unverändert, wie mir ein Nutella-Liebhaber gesagt hat, aber die Herstellung wurde deutlich verbilligt. So konnte Ferrero noch mehr an Nutella verdienen." Zum Originalkommentar
"Seit der Rezeptänderung vor 20 Jahren esse ich kein Nutella mehr. Und das rein aus Geschmacksgründen." Zum Originalkommentar
"Nutella ist im Grunde genommen (Palm)Fett mit Zucker und homöopathischen Zugaben von Nüssen und Kakao. Hochgradig ungesund und völlig überteuert." Zum Originalkommentar
Zwischen Empörung und Gleichgültigkeit: Greenwashing überall?
Andere Leser (13 Prozent) thematisieren Greenwashing als verbreitetes Problem in Wirtschaft und Politik. Während manche die kritische Berichterstattung begrüßen, sehen andere Greenwashing als sowieso unvermeidliche oder akzeptierte Praxis und zeigen sich wenig überrascht.
"Greenwashing ist Betrug am Verbraucher und ich fürchte, das tun mehr, als viele glauben. Auch ich kenne Firmen, die Blumenwiesen haben – 3 Stück mit 2m auf 3m – aber tun so, als wären sie damit CO2-neutral." Zum Originalkommentar
"Greenwashing ist nicht nur gewollt, sondern sogar gefordert, daher wird wohl niemand auch ansatzweise 'empört' sein." Zum Originalkommentar
"Welche Großkonzerne machen das nicht?" Zum Originalkommentar
"Den Unternehmen bleibt doch nichts anderes übrig." Zum Originalkommentar
„Mir schmeckt’s – alles andere egal“: Geschmack siegt über Moral
Mit einem Anteil von 12 Prozent betonen viele Leser, dass für ihren Nutella-Kauf Geschmack und Preis ausschlaggebend sind. Einige verdeutlichen zudem, dass sie ganz bewusst – aus Gesundheits- oder Überzeugungsgründen – auf das Produkt verzichten.
"Ich pfeif drauf. Das Zeug schmeckt, egal wie oder wo es hergestellt wird." Zum Originalkommentar
"Ich kaufe ein Produkt, weil es mir schmeckt und ich es mir leisten kann." Zum Originalkommentar
"Mir schmeckt das Zeug, nehme mir ab und zu die Hotelportionspäckchen aus meinem Bistro mit, da habe ich dann wenigstens noch Verpackungsplastik." Zum Originalkommentar
"Nö, mir ist nur wichtig, dass es schmeckt wie immer." Zum Originalkommentar
"Vorweg, Nutella habe ich zuletzt gegessen, als ich ein kleines Mädchen war. Aber welchen Käufer juckt es, wie grün oder nicht grün Nutella produziert wird?" Zum Originalkommentar
Veganer Deckel, gleiche Inhalte? – Diskussion um Produktkennzeichnung
Acht Prozent der Diskutierenden klären vor allem über die Bedeutung des grünen Nutella-Deckels auf. Sie betonen, dass er lediglich für Veganismus steht und keine echte Aussage zur Nachhaltigkeit trifft – andere sehen darin immerhin eine hilfreiche Kennzeichnung.
"Der grüne Deckel zeigt mir, dass es vegan ist, also super für meine Laktoseintoleranz, der Rest ist egal bzw. wie beim Original." Zum Originalkommentar
"Die Deckelfarbe bedeutet doch nur, dass das Produkt vegan, also ohne Milch(pulver) produziert ist. Mit den Produktionsbedingungen der Rohstoffe hat das gar nichts zu tun." Zum Originalkommentar
"Der grüne Deckel sagt nicht 'nachhaltig', sondern 'vegan'. Vegan hat mit Nachhaltigkeit nicht zwingend was zu tun, das ist ein Irrglaube." Zum Originalkommentar
"Die Deckelfarbe ist mir egal." Zum Originalkommentar
„Verbrauchertäuschung an allen Fronten“ – Ferrero und Vegan-Produkte
Sieben Prozent der Diskussionsteilnehmer verurteilen sowohl das Greenwashing von Ferrero als auch die irreführenden Bezeichnungen veganer Produkte als Verbrauchertäuschung – oft wird dabei die Produktkennzeichnung als besonders problematisch hervorgehoben.
"Sowohl die Täuschung des Ferrero-Konzerns bei Nutella als auch die irreführenden Bezeichnungen von veganen Produkten als 'Wurst' sind gleichermaßen verwerflich. Beides dient der Verbrauchertäuschung." Zum Originalkommentar
"Die Verbraucher werden doch nach Strich und Faden in der Lebensmittelindustrie betrogen. Die Sendung von Sebastian Lege im Fernsehen ist sehr aufschlussreich." Zum Originalkommentar
"Zitat: "Wenn ein Mega-Konzern wie Ferrero sich schick klingende Formulierungen auf der Webseite gönnt, dann aber zu geizig oder ignorant ist, um diese tatsächlich umzusetzen: Ist das nicht die sehr viel größere Verbrauchertäuschung, als ein Tofu-Grillstängel als Veggie-Würstchen zu verkaufen?"" Zum Originalkommentar
„Was muss man bei Nutella grün waschen?“ – Ironie und Sarkasmus gegen alle Seiten
Die letzten 21 Prozent bündeln die übrigen Perspektiven und vereinen unterhaltsame, ironische und sarkastische Stimmen: Hier werden sowohl die mediale Aufregung, politische Entscheidungen als auch das Konsumverhalten humorvoll aufs Korn genommen.
"Ich wundere mich, dass nicht der bekannte Naturwissenschaftler und Klimaexperte des ÖRR Hannes Jaennicke diese Reportage dokumentiert hat." Zum Originalkommentar
"Gibt es in Brüssel täglich Nutella zum Frühstück?" Zum Originalkommentar
"Was muss man bei der Produktion von Nutella denn waschen, bis es grün ist?" Zum Originalkommentar
"Überraschung: Industriebetriebe produzieren ihre Waren im industriellen Rahmen. Gott sei Dank gibt es den ÖRR, da wäre ich wohl sonst nie drauf gekommen, dass diese Nuss-Nougatcreme nicht mit von heimischen Haselnusssträuchern handverlesenen Nüssen produziert wird." Zum Originalkommentar
Wie wichtig ist Ihnen echte Nachhaltigkeit beim Einkauf? Oder zählt am Ende doch der Geschmack? Diskutieren Sie mit und teilen Sie Ihre Meinung zur ZDF-Reportage und zur Nutella-Debatte unten in den Kommentaren!